- Weinkauf
- 1. Wenn der Weinkauf nicht getrunken ist, können die Kinder nicht erben. – Graf, 243, 123.Erst wenn er getrunken war, galt die Uebergabe des Guts an den Käufer als erfolgt. (S. Leitkauf und ⇨ Verleitkaufen.)Mhd.: So de weinkauf nicht gedungen (vgl. Grimm, Rechtsalt., 609), können die kinder nicht erben. (Grimm, Weisth., III, 105.)*2. Des Weinkauffs han wir all getruncken. – Waldis, III, 25, 36.Sandvoss (Sprichwörterlese, 147) bemerkt: Den Vertrag haben wir alle abgeschlossen. Hier, wie sehr oft grade in dieser Redensart, von der Gewissheit des Todes.*3. Er ist e Wiikuofe. (S. ⇨ Trinken 141.) – Sutermeister, 63.*4. Weinkauf trinken.Einen Kaufvertrag abschliessen. Noch heute wird, besonders bei Pferdekäufen, zu gänzlicher Besiegelung des Handels eine Flasche Wein getrunken. Wînkôp = ein mit einem Trunke völlig geschlossener Güterkauf im rü-genschen Landgebrauch. (Dähnert, 549b.) – »Tau jeden kôp hürt winkôp.« (Fr. Reuter, 8, 215.) Davon das Zeitwort: bewinkopen. »En jeder soll syne stedde wedder bewynkopen.« (Sackmann, 52.) »Der winkauf ist getrunken schon, wir mögen niht den kauf abston.« (Eiselein, 637.)
Deutsches Sprichwörter-Lexikon . 2015.